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Wie ich schon in einem anderen Beitrag schrieb, ist/war meine WLAN-Verbindung unter Ubuntu (Maverick) in der letzten Zeit sehr wackelig. Nachdem ich nun etwas herumgespielt und getestet habe, kann ich eine Lösung (die bei mir ATM recht zufriedenstellend funktioniert) präsentieren.
In meinem Eee PC 1000 ist der WLAN-Chip “RaLink RT2860” verbaut. Für diesen gibt es unter Linux zwei verschiedene Kernelmodule (Treiber), mit denen er betrieben werden kann: rt2800pci
und rt2860sta
. So weit ich das verstanden habe, ist das Modul rt2860sta
proprietärer Code direkt von RaLink selber, welches in der jeweiligen Linux-Distribution meist in einer veralteten/älteren Version zur Verfügung steht. Im Gegensatz dazu stammt das Modul rt2800pci
aus einem Projekt, welches sich zum Ziel gemacht hat, freie WLAN-Treiber für WLAN-Chips (rt2400, rt2500, rt2570, rt61 and rt73) aus dem Hause RaLink zu entwickeln. Dieses Modul kann demnach sehr einfach in den aktuellen Versionen der Distributionen angeboten werden.
Ubuntu Maverick bringt standardmäßig beide oben genannten Module mit. Ärgerlicherweise gibt es jedoch bei einer Standardinstallation einige Probleme mit dem (freien) rt2800pci
Modul, so dass (bei eingeschaltetem WLAN) automatisch das rt2860sta
Modul geladen wird. Dieses wiederum zickt (nicht nur bei mir) aber nun voll rum, so dass die WLAN-Verbindung bspw. in der FH Potsdam unbrauchbar ist.
Wer ähnliche Probleme hat, sollte folgende Schritte durchführen, um das freie rt2800pci
Modul in einer aktuelleren & stabileren Version zu installieren und somit evtl. (wie bei mir) die Probleme zu lösen.
- Installation des Paketes
linux-backports-modules-wireless-maverick-generic
(dies sind neuere Kernelmodule, die für den aktuellen Kernel bereitgestellt werden)
$ sudo aptitude install linux-backports-modules-wireless-maverick-generic
- Blacklisten des
rt2860sta
Moduls (heißt, Ubuntu anweisen, dass dieses Modul nicht geladen werden soll)
$ echo "blacklist rt2860sta" >> /etc/modprobe.d/blacklist.conf
(evtl. den Vorgang mit den beiden Modulen rt2800usb
und rt2x00usb
wiederholen)
- WLAN mittels
[Fn] + [F2]
deaktivieren
- das (aktuell noch geladenen) Kernelmodul
rt2860sta
deaktivieren/entfernen/entladen
$ sudo rmmod -v rt2860sta
- WLAN mittels
[Fn] + [F2]
wieder aktivieren
Jetzt sollte Ubuntu das in Schritt 1. installierte Modul rt2800pci
statt des rt2860sta
geladen haben. Dies kann mittels lsmod|grep rt2
verifiziert werden. Dabei sollte dann folgende Ausgabe erscheinen:
rt2800pci 7892 0
rt2800lib 30847 1 rt2800pci
rt2x00pci 5464 1 rt2800pci
rt2x00lib 29492 3 rt2800pci,rt2800lib,rt2x00pci
crc_ccitt 1351 1 rt2800lib
mac80211 235093 3 rt2800lib,rt2x00pci,rt2x00lib
cfg80211 142616 2 rt2x00lib,mac80211
eeprom_93cx6 1345 1 rt2800pci
led_class 2633 2 rt2x00lib,eeepc_laptop
Das wars schon… – Viel Glück!
PS:
Bei mir war nach obigem Vorgehen das WLAN gestern in der FHP so stabil, dass ich zw. 10.00 Uhr und 19.00 Uhr auf dem #isci11 per VPN ohne Unterbrechung online sein konnte!