Diese Woche kam (nun endlich mal) eine E‑Mail mit Informationen zu dem für mich (nun endlich mal) bei Gelegenheit – also im kommenden Wintersemester – anstehenden Abschluss. Es geht also so langsam ans Eingemachte…! (Lang, lang ists her, das ich aufbrach, um einen Hochschulabschluss zu erlangen. Über sehr viele Umwege und über die Möglichkeiten, zuerst ein Diplom (BA) zu bekommen und dann den Magistergrad zu erlangen, bin ich nun beim Bachelor of Arts angelangt. Naja, Hauptsache ist ja der Zettel überhaupt…!)
Zu diesen ganzen Gedanken, die eher ambivalente Gefühle bei mir hervor rufen & gerufen haben, hat mich diese Woche auch (wieder) das Thema Bildung allgemein und speziell in Deutschland und Potsdam beschäftigt. Und dazu habe ich ein paar (aktuelle) Links und Anmerkungen, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
- “Gericht kippt Master-Zulassung” – Pressemitteilung des AStAs der Universität Potsdam zum Urteil des Oberverwaltungserichts Berlin-Brandenburg
- Master Informationswissenschaften (an der Fachhochschule Potsdam)
- Allgemeine Informationen und die Satzung zur Durchführung des Auswahlverfahrens
- Besonders die Auswahlsatzung (s.o.) widerspricht meines Erachtens in vielen Punkten dem OVG-Urteil (s.o.) und ich bin sehr gespannt, ob da bei Gelegenheit etwas passiert.
- “Das B‑Wort: Bildung ist ein schönes Ideal – aber kein Ideal unserer Gesellschaft. Bildung ist eine notwendige Voraussetzung – aber keiner weiß, wofür. Bildung ist eine stete Notwendigkeit – aber man kommt ohne sie aus. Über Bildung, Bildungspolitik und Bildungsmisere.” – Ein sehr lesenswerter Beitrag auf Die Presse von Robert Menasse vom 15.04.2011
- “Prof. Gunter Dueck: Bildung und Mensch im digitalen Zeitalter” – Video seines Vortrags über das Ende der Kreidezeit auf der TEDxRheinNeckar 2010 [via SAPERION Blog]
- Der Tagesspiegel in den letzten vier Jahren zum Thema Bachelor/Master (ein paar zufällig ausgewählte Artikel)
- 2008 – “Die Master-Frage: Viele Studierende in Berlin befürchten, sie könnten nach dem Bachelor nicht weiterstudieren”
- 2009 – “Das Mastermärchen: Jeder soll nach dem Bachelor weiter studieren dürfen, sie sei gegen eine Quote, hat Bundesbildungsministerin Schavan letzte Woche gesagt. Damit weckt sie falsche Hoffnungen.”
- 2010 – “Kampf um den Masterplatz: Immer mehr Studierende können nach dem Bachelorabschluss nicht mit dem Studium weitermachen. In Berlin haben die Unis Tausende Bewerber abgelehnt.”
- 2011 – “Beim Master zählt Leistung: Unis sollten sich bei der Auswahl von Studierenden nicht auf Quoten festlegen lassen”
Abschließend möchte ich noch kurz ein paar (verschwurbelte und ganz persönliche) Gedanken zu Thema Master Informationswissenschaften formulieren. Mir bereitet vor allem folgende Rechnung (meiner M.A.-Zugangsmöglichkeit nach der oben erwähnten Auswahlsatzung) Bauchschmerzen, da sie nicht meinem Verständnis einer (sinnvollen) Bolognaumzetzung, dem seit Jahren inflationär postulierten Lippenbekenntnis aller EntscheiderInnen im Bildungsbereich zum Bildungsstandort Deutschland und meiner Vorstellung von Bildung für Alle! entspricht:
- Ich schließe mein B.A.-Studium mit einer (realistischen) 2,7 ab und erhalte 15 Punkte nach §6 Abs. 3.
- Meine nicht vorhandene Praxiserfahrung – da ich den M.A. direkt an den B.A. hängen möchte/muss – beschert mir satte 0 Punkte nach §6 Abs. 4.
- Mit viel Gehirnschmalz erhalte ich die volle Höhe der zu erreichenden 3 Punkte (die aktuell veröffentlichte Auswahlsatzung ist leider nicht auf dem neuesten/aktuellsten Stand und spricht desh. noch von 4 Punkten). nach §6 Abs. 6
- Summa summarum habe ich dann 18 von 22 notwendigen (nach §6 Abs. 7) Punkten erreicht. *jubel*
Das heißt also, dass ich die mir fehlenden vier Punkte entweder über 24 Monate Praxiserfahrung – auf einem Arbeitsmarkt, auf dem IMHO nur Wenige wissen, was der Abschluss “Information und Dokumentation (B.A.)” bedeutet, auf dem dieser Abschluss in einem IMHO klaren Konkurrenzverhältnis zum erst im Oktober 2010 ausgelaufenen Diplom steht und auf dem es diesen Abschluss in naher Zukunft gar nicht mehr geben wird – holen oder halt meine Abschlussnote um 0,7 verbessern muss.
Ob ich nach zwei Jahren Praxis noch einmal zurück auf die Schulbank (an der FH Potsdam) möchte, bezweifle ich im Moment noch. Weshalb ich mit einer 2,7 rechne – also, welche Umstände zu diesem Ergebnis geführt haben – wird (außer von mir und meinen KommilitonInnen) von niemandem im FB hinterfragt, geschweige denn versucht zu verändern.
Fazit:
Alles Murks & perspektivisch – ohne ganz an meinen Fähigkeiten zu zweifeln! – gibt es (weiterhin) Zukunftsängste und große ‑unsicherheit(en)…
.oO(Und dass dies mittlerweile selbst Angehörigen der Bildungselite passiert, ist definitiv kein gutes Zeichen!)
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